Slow-Food Garten für Genießer und Insekten
Ausführlichere Beschreibung
Der Garten wurde 2006 nach dem Neubau des Holzhauses angelegt. Seit dieser Zeit wandelt er sich bedingt durch die persönliche Entwicklung der beiden Gartenliebhaber. Waren es zu Beginn meist optische Beweggründe eine Pflanze zu erwerben, haben sich im Laufe der Jahre ganz andere Motive dazu gesellt. Das ist einmal die aktive Mitgliedschaft bei Slow-Food, einer internationalen Organisation, die sich mit dem Thema „Lebensmittel“ befasst. Gesund, sauber und fair sollen Lebensmittel sein und das spiegelt sich auch im Garten des SCHRÄGEN.HAUSES wider, in dem neben einer Vielzahl von Kräutern in den beiden Hochbeeten allerlei Gemüse ohne Dünger und Insektizide zur Verwendung in der nahen Küche reifen.
Die Kompostierung aller in der Küche verarbeiteten Gemüse im selbst entwickelten Komposter sowie die Wiederausbringung des fertigen Komposts im Garten gehören ebenso dazu, wie die im Garten angelegte „Miete“. Bis weit ins Frühjahr lagern hier Kartoffel, rote Bete, Sellerie und gelbe Rüben ohne Konservierung und Energieverbrauch.
Die Ausbildung zum Blühbotschafter durch das Bund Naturschutz Naturerlebniszentrum Allgäu im Sommer 2018 hat dann einen weiteren Schub in Richtung Insektenschutz ausgelöst. Das Motto „welches Tier pflanzen wir denn heute“ wird nun konsequent umgesetzt, Vogel- und Igelschutz kommt eine noch größere Bedeutung als bisher zu. Prunkstück aus Insektensicht ist bestimmt die auf der Eingangsseite bis unters Dach wachsende Kletterhortensie, die während der Blütezeit von geschätzten 2000 bis 3000 Bienen und anderen Insekten besucht wird.
Mögliche Probleme/ Herausforderungen
Konkrete Probleme gab es nicht. Es ist wohl mehr das Abweichen vom konventionellen Bild eines Gartens wie dieser nach landläufiger Meinung aussehen muss. Wenn Brennnesseln wachsen dürfen, es gar keine Rasenkanten gibt, die man schneiden kann oder der Einsatz von motorgetriebenen Heckenscheren ein Tabu ist, wird man oft belächelt. Eine Herausforderung stellen die roten Schnecken dar, an denen Bierfallen, Kupferbleche, ökologisches Schneckenkorn und sonstige mehr oder weniger unappetitliche Verfahren ausprobiert wurden. 2019 ist Heiner Putzier dazu übergegangen, die roten Schnecken abends einzusammeln und in den Kompostbehälter zu werfen. Sie fühlten sich anscheinend wohl und haben die Gemüseabfälle genossen. Ob das langfristig für ein Ende der roten Schneckenplage sorgt ist unwahrscheinlich. Aber alle anderen Methoden waren auch nicht erfolgreich.