Wir wollten eine verwilderte Streuobstwiese wieder instand setzen und naturverträglich pflegen. Dabei haben wir darauf geachtet, möglichst vielfältige Lebensräume zu erhalten (wie die alten Bäume und die Wiese) und neue anzulegen (Totholz- und Steinhaufen, Hecke, Nistkästen für Vögel , Fledermäuse und Insekten).
Projektverlauf
Unser Gebiet ist eine alte Streuobstwiese an einem steilen Hang. Sie wurde jahrelang nicht gepflegt und war daher völlig verwildert. Die Fläche ist ein landschaftsprägendes weithin sichtbares Stück des Ortes. So konnte auch die Ortsverwaltung Ailingen und das Amt für Stadtplanung und Umwelt der Stadt Friedrichshafen mit ins Boot geholt werden. Die beiden übernahmen und übernehmen Grundsanierung, Finanzierung, Materialbeschaffung und Entsorgung.
Wir fingen mit einem kleinen Stück des Hangs an. Bei der Grundsanierung kam eine alte Trockenmauer zum Vorschein. Oberhalb davon wurde eine öffentlich zugängliche Panoramaplattform mit Bänken angelegt. Dort gibt es inzwischen ein Wildblumenbeet und ein Insektenstauden-Beet.
Außer dem Freihalten der Wiese und der Pflege der alten Obstbäume, haben wir neue Bäume gepflanzt. Inzwischen sind es über 50 alte Obstsorten.
Außerdem wurden von uns Totholz- und Steinhaufen und eine Benjeshecke angelegt, Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten aufgehängt und in diesem Jahr die Hecke mit verschiedenen einheimischen Sträuchern erweitert. All das muss auch gepflegt werden.
Zum Kurzhalten des Grases halten wir 5 Montafoner Steinschafe, eine seltenen robusten alten Rasse, für die wir auch Heu machen.
Der Höhepunkt des Jahres ist die Obsternte im Herbst und das Apfelfest, bei dem Kinder der örtlichen Grundschule Äpfel ernten und zusammen mit den Senioren des benachbarten Seniorenheims zu Saft verarbeiten. Auch beim Ailinger Ferienprogramm in den Sommerferien und beim ‚Tag der offenen Gärten‘ wirken wir mit.
Das Projekt hat sich weiter entwickelt und wurde immer größer. So konnten wir inzwischen nach und nach weitere Teile des Hangs in Pflege nehmen, zuletzt 2019.
Herausforderungen
Bei über 100 Bäumen (neue und alte) können wir den Baumschnitt nicht alleine bewältigen. Glücklicherweise übernimmt das ein Profi, den die Stadt bezahlt. Die Äste versorgen wir in unseren Totholzhaufen.
Ein weiteres Problem ist es, die Brombeeren im ganzen Gelände in Schach zu halten, da sie uns sonst alles wieder zuwuchern würden. Das macht viel Arbeit, ist aber machbar.
Das schwierigste ist das Abräumen des Grases, da das Gelände zu steil ist um mit Maschinen gemäht zu werden und zu groß um alles mit der Sense zu mähen. Wegbringen müssen wir das Gras auch noch. Inzwischen haben wir 5 Schafe, die uns helfen. Trotzdem gibt es noch viel Handarbeit.